Andreas Schaufler

Andreas Schaufler - Freie Trauung in Erlangen & über die Metropolregion hinaus

Rituale, Ideen und Kreativbeiträge zum Gedenken an Verstorbene bei der Hochzeit

Andreas Schaufler

Wir alle trauern, wenn verstorbene Familienmitglieder nicht bei der eigenen Hochzeit dabei sein können. Aber wie lassen sie sich trotzdem einbeziehen? Zum Glück gibt es viele Ideen zum Gedenken an Verstorbene und wie man sie in gewisser Weise bei der Hochzeit teilhaben lassen kann.

Rituale, Ideen und Kreativbeiträge zum Gedenken an Verstorbene bei der Hochzeit

Ein Tipp vorab:

Es gilt, gut zu überlegen, welche dieser Ideen zum Gedenken an Verstorbene bei der Hochzeit wirklich umgesetzt werden sollen. Der Hochzeitstag ist extrem emotional geladen. Gewisse Erinnerungen an verstorbene Menschen bringen einen vielleicht eher aus dem Konzept. Auf keinen Fall sollen diese Ideen so traurig machen, dass der Tag nicht mehr genossen werden kann.

Es ist durchaus sinnvoll, sich mit dem Partner zu besprechen (er kennt Euch ja am besten), welche Ideen an welcher Stelle und in welcher Form während der Trauung geeignet sind, um Erinnerungen an verstorbene liebe Menschen einzubeziehen. Soll an den oder die Verstorbenen ganz offiziell gedacht werden oder lieber still und leise, ohne dass die anderen Gäste etwas davon mitbekommen. Ein schöner Spruch wie „Wir wissen, ihr wärt heute gern dabei, wenn der Himmel nicht so weit weg wäre!“ ist positiv formuliert und man kann daran denken, dass die Lieben vom Himmel herab zuschauen.

Verstorbene in der Fürbitte oder Traurede erwähnen

Bei der eigenen Hochzeit hätte man gerne alle Lieblingsmenschen dabei – es schmerzt sehr, wenn ein geliebter Mensch den ganz besonderen Tag nicht miterleben kann. Zu den wichtigsten Ideen zum Gedenken an Verstorbene gehören darum die Fürbitten und die Traurede. Man kann den Verstorbenen für ihre Zeit auf der Erde danken und an sie erinnern. Ein guter Redner wird die Wünsche des Brautpaares kreativ in den Text einflechten. Egal, ob als eine Anekdote oder nur ein ganz allgemeiner Satz Beispiele für Fürbitten zum Gedenken an Verstorbene während der Hochzeit:
Hier gilt es festzulegen, ob der verstorbenen Angehörigen im Allgemeinen oder namentlich
erwähnt werden sollen. Hier ein paar allgemein gehaltene Beispiele, die sich aber auch mit
Namen versehen lassen:


  • Lasst uns gemeinsam an die Verstorbenen denken,…
… die gerne an diesem wichtigen Tag bei uns gewesen wären und die auch wir gerne jetzt hier hätten. Herr, lass sie von unserem Glück erfahren und Anteil daran haben. Dankbar gedenken wir ihrer in Erinnerung an all das Gute, das sie zurückgelassen haben.
  • … unsere Liebe soll eine Brücke zu denen sein, die nicht mehr bei uns sein können.
Schenke ihnen eine Heimat bei dir, wo Trauer und Schmerz in ewige Freude verwandelt werden und lass sie Wegbegleiter und Schutzengel für das Brautpaar sein.
  • … an alle, die den heutigen Tag, nicht mehr sichtbar in unserer Mitte miterleben können, die uns aber jetzt ganz nahe sind. Lass sie bei dir und in unserem Herzen in Frieden weiterleben, auf dass sie uns ewig in der Erinnerung begleiten.
  • … die uns gerade am heutigen Tag besonders fehlen. Lieber Gott, beschütze die Seelen unserer Verstorbenen und lass sie wissen, dass wir heute an sie denken und uns wünschen, dass sie vom Himmel herabsehen und diesen Tag mit uns genießen.
  • … an [Name] und [Name], die immer in unseren Herzen an unserem Leben teilhaben und uns gerade heute sehr fehlen. Doch wir sind dankbar für die schönen Momente, die wir mit [Name] und [Name] erleben durften und dankbar, dass du sie bei dir im Himmel aufgenommen hast. Mögen sie heute auf uns herabschauen und auf besondere Weise bei uns sein.

 

Individuelle Kerze am Trautisch anzünden

Eine schöne Geste, um Verstorbenen bei der Hochzeit zu gedenken, etwa in Verbindung mit Fürbitten bei der Hochzeit für Verstorbene, ist eine Kerze. Sie kann beispielsweise auf dem Trautisch stehen oder auch in der Hochzeitslocation auf dem Tisch, auf dem Fotos von den Verstorbenen platziert werden.

 

Gedenkkerze zur Hochzeit

Hochzeitskerzen mit modernen Motiven lassen sich individuell anpassen und somit auch gut als Gedenkkerze für Verstorbene verwenden, um ihrer zu gedenken. Einfach den Text nach Wunsch austauschen und personalisieren.

Gedenkkerze mit Spruch:

  • „Wir wissen du wärst hier, wenn der Himmel nicht so weit weg wäre.“
  • „Diese Kerze brennt für ALLE, die immer in unseren Herzen sind.“
  • „Diese Kerze brennt für alle, die verstorben sind und heute nicht bei uns sein können. Ihr fehlt uns.“
  • „Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unserem Herzen.“

Auch Hochzeitsgäste, die jemanden verloren haben, werden sich über diese Geste sehr freuen.

 

Memorial-Anhänger tragen (Braut)

Mit einem Brautstrauß Medaillon, einem sogenannten Memorial-Anhänger trägt man seine verstorbenen Liebsten ganz nah bei sich. Ob am Brautstrauß oder am Hals als Kettenanhänger – dank des kleinen Fotos begleitet einen der/die Verstorbene am gesamten Hochzeitstag.

 

Manschettenknöpfe mit Bild oder Text tragen (Bräutigam)

Auch Männer können ihre Angehörigen bei sich tragen. Kostbare Manschettenknöpfe mit kleinem Fotoeinsatz sind eine elegante Möglichkeit, um den Verstorbenen zu gedenken und sie nahe bei sich zu haben.

 

Brautstrauß auf das Grab legen

Eine schöne Geste ist es, den Brautstrauß nach der Hochzeit an das Grab zu legen. Mit ein paar gefühlvollen Worten oder Geschichten vom Hochzeitstag ehrt man die Verstorbenen und schmückt das Grab.

 

Bilder der Verstorbenen auf der Hochzeitsfeier aufstellen

Zu den offensichtlichsten Ideen, um Verstorbenen zu gedenken, gehört eine Bildergalerie mit Fotos. Diese kann am Eingang der Feierlocation aufgestellt werden, um an verstorbene Verwandte oder Freunde zu erinnern. Eine schöne Idee ist es auch, deren Hochzeitsbilder (sofern vorhanden) aufzustellen oder die Bilder kreativ in die Dekoration zu integrieren.

 

Sitzplatz bei der Trauung freihalten

Ein Sitzplatz kann freigehalten werden, um dem Verstorbenen zu gedenken. Dieser Platz kann mit einer Gedenkkerze und einem Foto geschmückt werden, sodass es fast scheint, als wäre die Person dabei. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass diese Geste nicht von der eigentlichen Trauung ablenkt.

 

Geerbte Schmuckstücke zu Eheringen einschmelzen

Eine sehr nachhaltige und bedeutungsvolle Idee: Geerbter Schmuck kann eingeschmolzen werden, um daraus Eheringe zu machen. So tragen die Verstorbenen symbolisch eine ganz besondere Rolle bei der Hochzeit und bleiben immer nah.

 

Geburtstag des Verstorbenen als Hochzeitstag wählen

Eine besondere Möglichkeit, einen Verstorbenen zu ehren, ist die Wahl seines Geburtstags als Hochzeitsdatum. So erinnert man bei jedem Hochzeitstag gleichzeitig an diese Person. Der Todestag hingegen sollte besser dem Gedenken und Trauern vorbehalten bleiben.

 

Hochzeitstanz dem Verstorbenen widmen

Der Hochzeitstanz bietet eine schöne Gelegenheit, einem Verstorbenen zu gedenken. Mit einem bedeutungsvollen Lied, etwa dem Lieblingslied des Verstorbenen, und ein paar Wunderkerzen kann dieser Moment besonders ehrenhaft und emotional gestaltet werden. Gänsehaut garantiert!

 

Persönliche Nachricht an den Verstorbenen verfassen

Eine ganz persönliche Möglichkeit, einen Verstorbenen zur Hochzeit einzubeziehen, ist das Verfassen einer Nachricht. Diese kann vor der Hochzeit geschrieben werden, um Erwartungen und Gedanken zu teilen, oder nach der Hochzeit, um davon zu erzählen. Die Nachricht kann ans Grab gelegt oder, für eine besondere Geste, ins All geschickt werden.

Per Infrarotlaser können Text, Bild und/oder Video in den Weltraum geschickt werden und schweben für alle Ewigkeit mit Lichtgeschwindigkeit durchs Universum. Die individuelle Nachricht kann online auf ihrer Reise verfolgt werden, während sie an vielen faszinierenden Meilensteinen vorbeizieht. Als Erinnerung kann ein passendes Poster oder eine mit dem Funkspruch verknüpfte Ewigkeitskette gestaltet werden – ein besonderes Andenken an den Verstorbenen.

 

Ehrlicher Tipp zum Gedenken an Verstorbene

Es ist wichtig, offen und ehrlich mit den Trauzeugen zu besprechen, wie man sich fühlt und worauf man besonders sensibel reagiert. Auch mit den Dienstleistern sollte im Vorfeld ein klärendes Gespräch geführt werden. Falls der Brautvater bereits verstorben ist, sollte der DJ darüber informiert werden, damit er nicht zu einem Vater-Tochter-Tanz aufruft. Ebenso sollte der Fotograf von dem Verlust wissen, um nicht ungewollt nach Fotos mit Eltern, Geschwistern oder Großeltern zu fragen.

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